Sicherer Hafen Feldberger Seenlandschaft

Am Samstag dem 6. April 2024 hatten wir zu einer Veranstaltung zum Thema Seenotrettung und Menschenrechte in das Gemeindezentrum JURI Feldberg eingeladen. Trotz des schönen Wetters und der angenehm frühsommerlichen Temperaturen fanden einige Menschen den Weg zu uns, um dem Vortrag eines Seenotretters und dem Bericht über seine Erfahrungen bei einer Rettungsmission im Mittelmeer 2019 zu lauschen. Nach einer kurzen Einführung durch Niklas Hehenkamp zeigte der Seenotretter Lukas Bilder von einer der Missionen vor der Libyschen Küste, an der er im Sommer 2019 mehrere Wochen an Bord eines Schiffs einer deutschen NGO teilgenommen hatte. In Anbetracht der stetig wachsenden Zahl von Todesopfern an den europäischen Grenzen und hier insbesondere im Mittelmeer stellten wir uns die Frage: was kann eine kleine Gemeinde wie die Feldberger Seenlandschaft tun, um das Sterben zu beenden und Menschen zu helfen? Daher diskutierten wir im Anschluss an den Vortrag über das Projekt “Seebrücke” und die Idee, aus unserer Gemeinde einen “sicheren Hafen” für aus Seenot gerettete Menschen zu machen. Nach einer Online-Umfrage kamen die Anwesenden ins Gespräch und besprachen die Antworten. Ein Gast aus Neustrelitz brachte es auf den Punkt: das Sterben muss aufhören und wir müssen viel stärker in die Daseinsvorsorge investieren, um Menschen aufnehmen und helfen zu können. Gerade hier auf dem Land sahen alle Gäste die gleichen strukturellen Probleme: fehlender bezahlbarer Wohnraum, zu wenige KiTa-Plätze, Lehrer:innenmangel, ein schlecht ausgebauter öffentlicher Nahverkehr zur Verbindung der Orte, eine immer unzureichender werdende gesundheitliche Versorgung sowie hohe bürokratische Hürden für geflüchtete Menschen und Helfende aus der Zivilgesellschaft. Wir waren uns am Ende der Diskussion in einem Punkt einig: es braucht einen Paradigmenwechsel, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden.

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